Positive Einstellung hilft
In Deutschland stottern mehr als 800.000 Menschen. Stottern ist eine Störung des Sprechablaufs und als Behinderung anerkannt. Eine möglichst positive Einstellung der Betroffenen gegenüber ihrem Stottern kann den Umgang und das Leben damit günstig beeinflussen. Offenheit nehme sowohl den eigenen Ängsten als auch den Vorurteilen der Gesellschaft den Wind aus den Segeln, ist der Göttinger Neurologe Professor Martin Sommer überzeugt, der selbst seit seiner Kindheit stottert und sich ehrenamtlich als Vorsitzender der Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe engagiert.
Lieber stottern als schweigen
„Wer offen mit seinem Stottern umgeht, nimmt ihm die Macht“, bekräftigt Sommer. „Das braucht eine große Portion Mut, aber es befreit enorm, wenn man sich nicht mehr versteckt und lieber stottert als schweigt!“ Die Selbsthilfebewegung stotternder Menschen appelliert deshalb zum Welttag mit dem Ausspruch „Ich sag’s auf meine Weise“ an das gesunde Selbstvertrauen stotternder Menschen und wirbt für mehr Akzeptanzbereitschaft und Toleranz innerhalb der Gesellschaft.
Keine Angst vor Gesprächen mit Stotternden
Auch flüssig sprechende Menschen können Offenheit beweisen, indem sie aufgeschlossen sind und keine Angst vor dem Gespräch mit Stotternden haben. Ein Faltblatt mit Hinweisen für das Gespräch mit Stotternden kann bei der BVSS kostenfrei abgerufen werden.
Über den Welttag des Stotterns
Der Welttag des Stotterns wird seit 1998 jeweils am 22. Oktober begangen und wurde von den weltweiten Verbänden der Betroffenen, Angehörigen und Fachleute ausgerufen. Selbsthilfegruppen, Therapieeinrichtungen und Einzelpersonen machen an diesem Tag gezielt auf die Bedürfnisse stotternder Menschen aufmerksam und tragen durch öffentliche Aktionen sowie persönliche Statements zum Abbau von Vorurteilen gegenüber Stotternden bei.
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